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+++News aus dem Landratsamt: Wie kommunale Grünflächenpflege einen Beitrag zur Biodiversität leisten kann+++

Für Schmetterlinge, Heuschrecken, Bienen, Käfer, Schnecken und Frösche sollen im wahrsten Sinne des Wortes blühende Zeiten anbrechen. Das erhoffen sich Anja Aigner, Kreisfachberaterin im Landratsamt (Bereich Naturschutz und Landesplanung), und Nina Huber vom Kommunalverbund Kulturraum Ampertal. Gemeinsam organisierten sie jüngst im Zollinger Bürgersaal eine Weiterbildung für die kommunalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 25 Bauhöfe und Stadtgärtnereien des Landkreises Freising. Unter dem Motto „Kommunale Grünflächenpflege – vielfältig, artenreich, insektenfreundlich“ erhielten die Teilnehmenden zahlreiche Tipps und Anregungen zum naturnahen Gestalten und dem damit einhergehenden Beitrag zur Biodiversität. Ein Thema das Aigner und Huber sehr am Herzen liegt.

Schwerpunkt der Veranstaltung waren die gemeindlichen „Eh da“- Flächen wie Randstreifen an Fahrbahnen, Verkehrsinseln oder Wiesen. Je nach Bearbeitung haben diese Flächen ein großes Potential an ökologischen Aufwertungsmöglichkeiten. – und die Kommunen könnten dabei zugunsten des Artenreichtums und Insektenschutzes mit gutem Beispiel vorangehen.

Aber wie soll das funktionieren, wenn zehnmal im Jahr gemäht wird? Da wächst keine Blume mehr. Anja Aigner erläuterte eingangs die Voraussetzungen für vielfältige, artenreiche und insektenfreundliche Flächen. Beispielsweise sei es wichtig, wo immer es möglich ist, die Pflege der Flächen abschnittsweise durchzuführen und einen Teil auch über den Winter stehen zu lassen. „Das erfordert Mut zur Unordnung. Aber dadurch haben Schmetterlinge, Heuschrecken, Bienen und Käfer, aber auch Schnecken und Frösche immer einen Rückzugsraum.“

Als hochkarätiger Referent konnte Johann Krimmer gewonnen werden. Der Saatgutproduzent aus Pulling ist Spezialist für heimische Gräser und Kräuter. Er sprach über potenzielle Standorte und erläuterte Wissenswertes zur nötigen Bodenvorbereitung und Einsaat. Auch das richtige Timing, die Witterungseinflüsse und der richtige Maschineneinsatz wurden mit vielen Beispielen erklärt. Der Fachmann wusste sein Fachwissen anschaulich und nachvollziehbar weiterzugeben. Dabei beantwortete er pragmatisch alle fachlichen Fragen aus der Runde.

Christoph Becker, Landschaftsgärtnermeister und geprüfter Natur- und Landschaftspfleger aus Hohenkammer, demonstrierte im Anschluss anschaulich, wie eine nachhaltige Pflege mit einem Balkenmäher und weiteren Anbaugeräten gelingen kann. „Das richtige Gerät“, so Becker, „erleichtert die Pflegearbeiten und macht somit den wirtschaftlichen Einsatz erst möglich“.

Beim gemeinsamen Mittagessen tauschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über ihre eigenen Erfahrungen und die Umsetzung des erworbenen Wissens aus. Dabei wurden neue Kontakte zu Nachbargemeinden geknüpft und bestehende intensiviert.

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