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+++Stadt Freising news: Drei Wochen ohne Auto – Freisinger „Stadtradel-Stars“ berichten +++

Drei Wochen kein Auto – gar kein Auto! Weder selbst zu fahren noch als Beifahrerin einzusteigen, diese Herausforderung haben die beiden Freisinger Stadträtinnen Monika Schwind (Freisinger Mitte) und Joana Bayraktar (Bündnis90/Die Grünen) als offizielle „Stadtradel-Stars“ während der dreiwöchigen Veranstaltung „Stadtradeln“ angenommen. Nachdem die Aktion am Samstag, 17. Juli 2021, offiziell zu Ende gegangen ist, wollte Dominik Fuchs, Mobilitätsbeauftragter der Stadt Freising und Koordinator des Stadtradelns, jetzt von den beiden wissen, wie es ihnen ergangen ist.

Stadtradeln Freising 2021 Stadtradlstars Dominik Fuchs interviewt Joana Bayraktar, Monika Schwind

Für beide Stadträtinnen stand insbesondere im Fokus, selbst aktiv auszuprobieren, wie es sich anfühlt, wirklich ausschließlich mit dem Rad (und im Ausnahmefall mit dem ÖPNV) unterwegs zu sein und dabei auch andere zu ermutigen, mehr mit dem Rad zu fahren. „Es war mir wichtig, eine Botschaft unter die Leute zu bringen und zu zeigen, dass Radfahren eine verhältnismäßig einfache Möglichkeit ist, etwas aktiv für den Klimaschutz zu machen“, so Bayraktar, in deren Freundeskreis sich das „Stadtradeln“ auch schon ohne ihr großes Zutun etabliert hat. Beide Stadträtinnen freuten sich, dass auch ihre politischen Gruppen mit eigenen Teams bei der Aktion dabei waren. Es sei insgesamt ein ausgesprochen gutes Gefühl gewesen, nach dem fordernden Corona-Alltag nicht nur bei der Auftakt-Veranstaltung, sondern während der „Stadradeln“-Wochen immer wieder viele Aktive, oft in kleinen Verbänden, gemeinsam auf dem Rad zu sehen.

Natürlich, so räumten die beiden „Stars“ ein, habe es vor allem aufgrund des doch recht wechselhaften Wetters der letzten Wochen manchmal auch Schwierigkeiten gegeben. Die beiden gaben aber nicht auf und hielten der Witterung stand – Monika Schwind erzählt von ihrer Teilnahme an einer Kommunion in Zolling, zu der sie trotz schlechten Wetteraussichten mit dem Rad hin und zur Verwunderung der anderen Gäste natürlich auch wieder zurück fuhr.

Ein anderer Faktor waren längere und vor allem spontane Reisen, für die man sonst eventuell auf das Auto zurückgegriffen hätte, jetzt aber mit dem Zug fahren musste. Beide stimmten darin überein, mehr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs gewesen zu sein. „Ich bin mit dem Zug nach Landshut gefahren und musste dadurch nicht erst ewig lange einen Parkplatz in der Stadt suchen. Das war schon praktisch“, so Monika Schwind.

Die beiden Stadträtinnen sehen neben dem ÖPNV auch Lastenräder als gute Alternative zum eigenen Auto. Studentin Joana Bayraktar: „Ich hatte mir schon überlegt, mir ein Lastenrad anzuschaffen, aber eigentlich brauche ich es dafür nicht oft genug. Ich bin daher froh, dass Freising demnächst ein Lastenrad-Mietsystem bekommt. Damit kann ich ein Lastenrad dann ausleihen, wenn ich es brauche!“

Angesprochen darauf, ob sie durch die drei Wochen „Stadtradeln“ Freising neu entdecken konnten, meinte Monika Schwind, dass ihr noch mehr radspezifische Gesichtspunkte aufgefallen seien: „Seit ich mit den Kindern auf dem Rad unterwegs bin, aber überhaupt: In den letzten Jahren ist wirklich viel Positives passiert. Aber natürlich fällt noch Verbesserungspotenzial auf für den Komfort als Radfahrer oder zur Steigerung des Sicherheitsgefühls.“ Ähnlich sieht es auch Joana Bayraktar, die sich für den Sommer zum Ziel gesetzt hat, die Radstrecken aus dem Radwegeführer des Landkreises abzufahren und auch entlegenere Orte neu zu entdecken.

Einigkeit bei den beiden Politikerinnen bestand auch bei der Frage, was sie sich wünschen, wenn das Fahrrad das Fortbewegungsmittel „Nummer 1“ in Freising werden sollte:

Verständnis und Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer/-innen aufeinander, sowohl im Miteinander des Rad- und Autoverkehrs als auch zwischen Radelnden und Fußgänger/-innen. Letztendlich hätten im Straßenverkehr und im öffentlichen Verkehrsraum alle dasselbe Ziel: sicher von A nach B zu kommen.

Auch wenn beide Stadtradel-Stars des Jahres 2021 schon vor ihrem dreiwöchigen Verzicht auf das Auto viel mit dem Fahrrad unterwegs waren, gaben beide Stadträtinnen an, auch in Zukunft weiter nach Möglichkeiten zu suchen, noch stärker auf das Auto zu verzichten und dabei nach Möglichkeit auch andere zum Nachdenken zu bringen.

Trotz Ende der dreiwöchige Radfahr-Kampagne am 17. Juli 2021 können alle Teilnehmer/-innen noch bis Samstag, 24. Juli 2021, ihre im Aktionszeitraum geradelten Kilometer online nachtragen. Eine Abschlussveranstaltung mit Ehrung der Gewinnerinnen und Gewinner des „Stadtradelns“ und des „Schulradelns“ soll nach den Sommerferien folgen.

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