+++News aus der Stadt Freising: Agenda21-Gruppe Energie und Klimaschutz: Vortrag Energiewende+++
Im voll besetzten Vortragsraum der Freisinger Stadtwerke verfolgten über 40 interessierte Zuhörer/-innen den informativen und spannenden Vortrag von Andreas Henze, BürgerEnergieGenossenschaft Freisinger Land eG, zu dem die Agenda21-Gruppe Energie und Klimaschutz eingeladen hatte.
Andreas Henze ging zunächst auf den Energiewendebeschluss des Landkreises aus dem Jahr 2007 ein, wonach bis 2035 alle Energie aus Erneuerbaren Energien (EE) gedeckt und so die vollständige Energiewende im Landkreis umgesetzt werden soll. Dieser Zeitpunkt entspreche den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens, die Erderwärmung auf deutlich unter 2°C – und möglichst auf höchstens 1,5°C – zu begrenzen. Neue Studien, die die Energiewende in Deutschland deswegen bis spätestens 2035 vollziehen, sehen die Lösung vor allem im Ausbau der Erneuerbaren Energien durch Solar- und Windenergie in einem Verhältnis von ungefähr 50 bis 60% Windenergie und 40 bis 50% Solarenergie.
Mit seiner Studie stellte Referent Henze anschaulich dar, wie das gelingen kann und welche Voraussetzungen gegeben sein müssen. Für den Landkreis Freising bedeute dies einen enormen Kraftakt und rasches Handeln aller Beteiligten, denn zur Halbzeit des Energiewendebeschlusses habe der Landkreis erst etwa 20% geschafft. Henze fasste die Ergebnisse folgendermaßen zusammen: „Durch die Energiewende werden wir unseren Energiebedarf ungefähr halbieren. Für die vollständige Energiewende brauchen wir zwei- bis dreimal so viel Strom wie bisher. Der zusätzliche Strombedarf kann nur durch Solar- und Windenergie abgedeckt werden. Lässt man massive Wasserstoffimporte außen vor, sind in Bayern 55% Wind- und 45 % Solarstrom ideal. Zusätzlich sind ca. 30 Windräder und 400 bis 500 ha PV-Freiflächenanlagen je nach Strombedarf und erneuerbarem Energiemix erforderlich. Den Kommunen wird empfohlen, mögliche Standorte für Windräder und PV-FFA systematisch zu identifizieren und im Flächennutzungsplan als Sondergebiete auszuweisen. Die nach EEG vergütungsfähigen Flächen an Autobahnen und Bahnlinien kollidieren teilweise mit Landschaftsschutzgebieten. Hierzu werden Lösungsempfehlungen gegeben.“
Die gesamte Studie steht auf den Seiten der Bürgerenergiegenossenschaft Freisinger Land e. V. zum Download bereit: http://beg-fs.de/wp-content/uploads/Energiewende-im-LK-Freising-benoetigte-WEA-und-PV-Anlagen.pdf.