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+++News aus dem Landratsamt: „Licht an“: 10 Tipps gegen Einsamkeit.+++

Einsamkeit kann alle Menschen treffen – egal wie alt sie sind. In diesem Jahr möchte das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege deshalb das Thema gesundheitliche Folgen von Einsamkeit in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken. Die Gesundheitsregionplus Landkreis Freising und das Gesundheitsamt Freising wollen mit dem Präventionsschwerpunkt „Licht an – Damit Einsamkeit nicht krank macht“ ein größeres Bewusstsein für die Problematik schaffen und Hilfsangebote aufzeigen. Unter anderem findet am 10. Oktober ein kostenloser Fachtag „Gemeinsam“ mit Vorträgen und Diskussion statt.

Sich einsam zu fühlen ist schmerzhaft. Ein Gefühl, das traurig machen kann und dass etwas ganz Anderes ist als bewusste Abwendung und absichtliche Distanz. Einsamkeit ist nicht soziale Isolation oder Alleinleben. Einsamkeit ist das Gefühl, nicht ausreichend tiefe soziale Beziehungen zu haben, wie man sie für ein zufriedenes Leben brauchen würde.

Zahlreiche Studien haben chronische Einsamkeit als Risikofaktor für körperliche und psychische Krankheiten identifiziert. Und die Einsamkeit hat während der Corona-Pandemie zugenommen. Denn Kontaktreduzierung zum Schutz der Gesundheit hat vermehrt zu Einsamkeit geführt. Noch ist das gesamte Ausmaß der Auswirkungen dieser Zeit nicht erforscht. Sicher ist: Einsamkeit ist über individuelle Schicksale hinaus gesamtgesellschaftlich bedeutend. Einsamkeit erhöht auch das Risiko für einen ungesunden Lebensstil und die Sterblichkeit.

Der Weg aus der Einsamkeit beginnt bei jedem Einzelnen selbst. Das Gesundheitsministerium hat ein paar Anregungen, die gegen die Einsamkeit helfen können:

Tipp 1: Gehen Sie nach draußen und seien Sie aufmerksam

Nutzen Sie alltägliche Wege, um mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen. Einkaufen gehen, beim Bäcker, an der Haltestelle, im Treppenhaus, im Wartezimmer – überall sind andere Menschen. Oft reicht bereits ein kleiner Gruß, ein Nicken, ein gemeinsames Einverständnis, eine kleine Bemerkung, und Sie haben den ersten Kontakt aufgenommen. Studien haben belegt, dass selbst kurze oberflächliche Unterhaltungen Menschen bereichern und ihnen das Gefühl von Gemeinsamkeit schenken können.

Tipp 2: Verändern Sie Ihren Blickwinkel

Es kann hilfreich sein, Dinge und Situationen von einer anderen Seite aus zu betrachten und so Ihren individuellen Blickwinkel auf Ihre Einsamkeit zu verändern. Das hilft, die eigene Situation besser einzuschätzen. Auf diese Art und Weise können Sie sich Wege und Handlungsmöglichkeiten eröffnen, die aus der Einsamkeit herausführen.

Tipp 3: Probieren Sie etwas Neues aus

Seien Sie mutig und beginnen Sie etwas ganz Neues. Das kann alles Mögliche sein: ein neues Hobby, ein neuer Sport, eine Reise, eine neue Sprache oder ein Besuch im Museum. Lernen Sie ein Instrument, singen Sie im Chor, gehen Sie neue Wege. Sie treffen dabei Menschen und können mit ihnen ins Gespräch kommen.

Tipp 4: Erneuern Sie alte Kontakte

Es gibt sicher Menschen, bei denen Sie sich wieder melden wollten, wenn Sie Zeit und Muße dafür haben. Machen Sie den ersten Schritt hin zu Freunden, von denen Sie lange nichts mehr gehört haben, anstatt sich zu fragen, weshalb sich niemand bei Ihnen meldet. Ihr erster Schritt, Ihr Anruf zeigt den anderen, dass Sie Interesse an deren Leben haben. Oft bestehen weiterhin Gemeinsamkeiten, die es erleichtern, wieder Kontakt aufzunehmen.

Tipp 5: Pflegen Sie Ihre nachbarschaftlichen Beziehungen

Kennen Sie die Menschen in Ihrer Umgebung? Ihre Nachbarn einige Häuser oder Straßen weiter? Bei kleinen kurzen Spaziergängen können Sie sie kennenlernen. Wagen Sie es einfach, auf andere zuzugehen. Der Ratsch am Gartenzaun, an einem Tag, an dem alle im Garten arbeiten, die Kinder spielen, der Hund in der Sonne liegt – nicken Sie sich zu, beginnen Sie ein kurzes Gespräch – und wenn es nur über das Wetter ist. Nebenbei: Wenn man einander ein wenig kennt, wird man sich eher umeinander kümmern.

Tipp 6: Nutzen Sie das Internet und die Vorteile der Digitalisierung

Über Anfragen bei den großen Suchmaschinen können Sie sich innerhalb von Sekunden mit anderen vernetzen. Spezielle Nachbarschaftsplattformen vernetzen Neuhinzugezogene – auch da können Sie sich anmelden und vor Ort neue Menschen kennenlernen. Etliche Videokonferenz-Systeme ermöglichen es Ihnen, über Laptop, Computer und Smartphone andere zu sehen, auch wenn sie weit weg sind. Der virtuelle Austausch kann persönliche Treffen nicht ersetzen. Aber er kann den Kreis der Menschen erweitern, mit denen Sie in Kontakt sind und ganz nebenbei können Sie so in alle möglichen Bereiche hineinschnuppern, die Ihnen bisher fremd waren.

Tipp 7: Werden Sie Mitglied in einem Verein

In Ihrer Nähe sind etliche Vereine, über die Sie sich im Internet oder mit einem Anruf informieren können. Das Angebot ist weit gefächert: Von der Freiwilligen Feuerwehr und dem Laien-Theater über Hundesport, Volkstanz, politisches Engagement, künstlerisches Gestalten bis hin zu Musik und Sport. Werden Sie Mitglied und nehmen Sie an den Aktivitäten dort teil. Sie tun damit etwas für sich selbst – und gleichzeitig unterstützen Sie die wichtige Vereinsarbeit, die sich immer über aktive Mitglieder freut.

Tipp 8: Helfen Sie Anderen

Für andere Menschen da zu sein und ihnen zu helfen, kann ein sehr erfüllendes Gefühl sein. Die Freude, die Sie damit schenken, finden Sie in sich selbst wieder. Sie sind wertvoll und Ihre Hilfe, Ihr Wissen oder Ihre Zeit kann anderen sehr gut tun. Sehen Sie sich nach Institutionen und Anlaufstellen für ehrenamtliches Engagement um. Es gibt sehr viele Einsatzmöglichkeiten, um zu helfen und andere zu unterstützen.

Tipp 9: Stärken Sie Kontakte mit Kollegen

Die zunehmende Digitalisierung ermöglicht es vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, im Homeoffice zu arbeiten. Unmittelbare, persönliche Kontakte mit Kolleginnen und Kollegen fallen durch das Homeoffice weg oder finden selten statt. Dadurch kann es zur Vereinsamung zuhause kommen. Nutzen Sie digitale Medien deshalb auch zum Austausch, ersetzen Sie die fehlenden Begegnungen durch Telefonate oder Online-Gespräche mit Ihren Kolleginnen und Kollegen. Auch im Präsenzbetrieb ist es wichtig, neben der Arbeit Kontakte zu pflegen. Verabreden Sie sich gezielt zum gemeinsamen Mittagessen oder Spaziergängen in der Pause, nutzen Sie betriebliche Sportangebote.

Tipp 10: In der Schule nicht allein bleiben

Immer wieder leiden Schülerinnen und Schüler unter Einsamkeit. Mobbing kann einer der Gründe dafür sein, ebenso Versagensängste, Probleme oder psychische und physische Erkrankungen. Hier ist es wichtig, sich jemandem anzuvertrauen. Die Schulpausen sollten Betroffene möglichst nicht alleine verbringen. Aber auch Lehrerinnen und Lehrer sollten angesprochen werden, um Betroffene gegen verbale Ausgrenzung zu schützen.

Weitere Informationen sind im Internet unter www.stmgp.bayern.de/vorsorge/einsamkeit zu finden.

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