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+++News aus dem Landratsamt: Landratsamt beteiligt sich an Kampagne des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen+++

Ob Gewalt in Ehe und Partnerschaft, sexuelle Übergriffe und Vergewaltigung, Stalking, Menschenhandel, Gewalt im Rahmen von Prostitution oder Genitalverstümmelung – beim Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ stehen qualifizierte Beraterinnen hilfesuchenden Frauen unter der Nummer (0800) 116016 vertraulich zur Seite – 24 Stunden am Tag und in 18 verschiedenen Sprachen. Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, dem 25. November, beteiligt sich die Gleichstellungsstelle des Landratsamtes Freising in Kooperation mit der Fachberatungsstelle gegen häusliche und sexualisierte Gewalt „HilDa“, dem Frauenhaus der Diakonie sowie dem Runden Tisch „Keine Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder“ an der Kampagne #schweigenbrechen des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“. Die Kampagne wird in den sozialen Medien, mit Flyern und Aufklebern beworben.

Gewalt gegen Frauen wird oft bagatellisiert. Aus Scham und Angst sprechen Betroffene häufig nicht über das Erlebte. Mit der Aktion sollen Hilfsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Das bundesweite Hilfetelefon ist eine Möglichkeit. Aber auch im Landkreis Freising gibt es verschiedene Anlaufstellen wie die Fachberatungsstelle bei häuslicher und sexualisierter Gewalt „HilDa“ (Tel. 08161/494740) und das Frauenhaus (Tel. 08161/91212) des Diakonischen Werkes Freising e.V., den Weißen Ring (Tel. 08761/2885), die Polizeidienststellen (Tel. 110) sowie das Amt für Jugend und Familie (Tel. 08161/600-253) und die Beratungsstelle der Caritas (08161/53879-10).

„Um Gewalt gegen Frauen zu verhindern, muss die Politik, aber auch die Gesellschaft und somit jede und jeder Einzelne Verantwortung übernehmen“, so Gleichstellungsbeauftragte Regina Cordary. In diesem Zusammenhang weist Cordary auch auf eine Aktion der UN Women hin, die unter dem Motto „Orange the World“ auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam macht und gleichzeitig Tipps gibt, was persönlich getan werden kann, um sich gegen Gewalt an Frauen einzusetzen. Mehr dazu unter https://www.unwomen.de/ueber-uns/ehrenamtliches-engagement/aktiv-werden-fuer-ein-ende-der-gewalt-gegen-frauen.html).

Engagement und Einsatz gegen Gewalt an Frauen ist auf jeden Fall dringend notwendig. Das macht auch einmal mehr die polizeiliche Kriminalstatistik deutlich, die jüngst vorgestellt wurde. Demnach gab es 2020 4,9 Prozent mehr Fälle häuslicher Gewalt als im Jahr zuvor. Das sei zwar kein deutlicher Anstieg der angezeigten Fälle, aber eine kontinuierliche Steigerung seit 2015, bilanziert das Bundesfamilienministerium in einer Pressemitteilung. Dafür würden die Fälle immer komplexer zu bearbeiten – eine Tendenz, die auch beim Runden Tisch „Keine Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder“ in Freising bestätigt wurde.

Warum die Zahlen nicht höher ausgefallen sind, könnte auf die coronabedingten Lockdowns zurückzuführen sein, die es Betroffenen schwerer gemacht hätten, Anzeige zu erstatten, so ein Erklärungsansatz des Bundesfamilienministeriums. Das Wissen, in der Region nur schwer eine eigene Wohnung zu finden, spielt laut Christina Mayer von der Beratungsstelle HilDa ebenfalls eine Rolle.

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