Landkreis

+++Landratsamt News: Landrat Helmut Petz ehrt langjährige Feldgeschworene+++

Feldgeschworene sind verschwiegen und fleißig. Sie scheuen weder Wind noch Wetter. Sie sind geheimnisvoll, kümmern sich um die Sicherung des Grundeigentums und schlichten schon mal einen Streit zwischen Bürgern und den staatlichen Vermessungstrupps. Adolf Fuchs (Au/Hallertau), Georg Hofstetter (Au/Hallertau) und Adolf Penger (Au/Hallertau) üben dieses Ehrenamt auf Lebenszeit bereits seit vier Jahrzehnten, Alfred Renkl (Au/Hallertau) sogar schon seit 50 Jahren aus. Landrat Helmut Petz war es deshalb „eine große Ehre“, die langjährigen Feldgeschworenen im Auftrag von Finanzminister Albert Füracker im kleinen Sitzungssaal des Landratsamtes für ihr Engagement mit einer Ehrenurkunde des Freistaates Bayern auszuzeichnen. Obendrein verteilte Christian Schlosser, Leiter des Amts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Freising, noch Präsente.

Die Feldgeschworenen gibt es bereits seit dem 13. oder 14. Jahrhundert – „eine enorme Zeit“, findet der Freisinger Landrat. Seit immerhin 200 Jahren besteht eine enge Bindung zu den Bayerischen Vermessungsämtern und damit ein gemeindliches und staatliches Zusammenspiel bei Katastervermessungen oder Abmarkungen vor Ort.

Im Landkreis Freising gibt es derzeit 140 Feldgeschworene, etwa 90 sind noch aktiv. Und die haben alle Hände voll zu tun. Laut Schlosser hat der Landkreis Freising rund 180 000 Einwohner, 24 Gemeinden, 86 Gemarkungen, etwa 135 000 Flurstücke und 106 000 Gebäude. „Derzeit erledigen wir mit Hilfe der Feldgeschworenen im Landkreis Freising jährlich rund 500 Anträge auf Katastervermessungen sowie zahlreiche Katasterneuvermessungen.“ Zusätzlich müssten 300 Hektar komplett neu vermessen werden. Die Feldgeschworenen leisten einen wertvollen Beitrag dazu, „das Kataster, das zur Sicherung des Grundeigentums und als Grundlage für Planungen unverzichtbar ist, auf dem aktuellen Stand zu halten und die rechtlichen Grenzen in der Natur sichtbar zu machen“. Dabei habe sich die Zusammenarbeit mit den Vermessungsgruppen immer effektiv und reibungslos gestaltet, bedankte sich der Amtsleiter. 

Adolf Fuchs, Georg Hofstetter und Adolf Penger erhielten jeweils ein Buch über die Vermessung Bayerns. Alfred Renkl bekam von Schlosser einen Abdruck von der Uraufnahme seines Ortes aus dem Jahr 1810 im Maßstab 1:2500 überreicht. Johann Holzmaier (40 Jahre/Au) und Vitus Ramsteiner (50 Jahre/Fahrenzhausen), die bei der Ehrung nicht dabei sein konnten, erhalten Geschenk und Urkunde auf dem Postweg.

Das Ehrenamt der Feldgeschworenen habe zwar eine lange Tradition, sei trotz technischer Errungenschaften vor Ort aber nicht zu ersetzen, so Petz. Besonders deshalb sorgt man sich im Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung um den Nachwuchs, der vor allem im Süden des Landkreises ausbleibe, so Schlosser. Au in der Hallertau sei da eine Ausnahme.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert