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+++News aus dem Landratsamt BauNotitia: Fachleute diskutieren über Um- und Weiternutzung von bestehenden Gebäuden.+++

Nachdem 2019 die Veranstaltung BauNotitia #1: Lernen.Raum.Schaffen auf großes Interesse gestoßen war, setzte der Landkreis Freising die Reihe nun endlich fort. Zur zweiten Veranstaltung des Formats zum Thema WEITER. UM. ANDERS. NUTZEN versammelten sich Architektinnen und Architekten und interessiertes Fachpublikum aus dem Landkreis Freising an einem besonderen Ort: Im ehemaligen Schwimmbad des Josef-Hofmiller-Gymnasiums wurden spannende Vorträge gehalten und lebhaft diskutiert. Die BauNotitia biete eine Austauschplattform für Fachleute aus verschiedenen Bereichen des Bauwesens, betonte Landrat Helmut Petz, der erneut die Schirmherrschaft übernommen hatte.

„Bestand oder Neubau? Vor dieser Frage stehen wir häufig“, sagte der Landrat in seinem Grußwort. Er betonte das Engagement des Landkreises Freisings für die baukulturelle Entwicklung der eigenen Liegenschaften. „Bei der Berufsschule reicht das Bestandsgebäude nicht mehr“, sagte Petz. Anders beim Stabsgebäude der ehemaligen General-von-Stein-Kaserne: „Meine Prognose: Das steht in 200 Jahren noch.“

Fünf kurze Vorträge zum Thema sah das Format der Veranstaltung vor. Vier der referierenden Architektinnen und Architekten sprachen von der Entwicklung des Stabsgebäudes. Zunächst thematisierte Alexander Fthenakis die Nutzung als Impfzentrum. In kürzester Zeit waren Teile des bestehenden Gebäudes für die Corona-Schutzimpfungen umgebaut worden. Im Anschluss stellte Gudrun Spitzer von Henn-Architekten die kommende Nutzung der Flächen in der Stein-Kaserne vor: „Programming einer Behörde“ – für das wachsende Landratsamt werden neue Büroflächen benötigt. Es soll jedoch nicht nur mehr Raum für Arbeitsplätze entstehen, sondern ein Service für Bürgerinnen und Bürger auf Augenhöhe und völlig neue Bürowelten.

In der Chronologie der Nutzungsideen für das Stabsgebäude ging es dann mit Sebastian Kofink weiter. Sein Vortrag beschäftigte sich mit der Verwendung der Räumlichkeiten als Flüchtlingsunterkunft. Mit nur wenigen baulichen Maßnahmen wäre hier für eine Zwischennutzung alles vorhanden.

Als letzte Vortragende knüpfte Sabrina Tafelmeier an den Vortrag von Gudrun Spitzer an. Das Inpuls Innenarchitektur Büro entwickelte ein Konzept für die neuen Bürowelten des Landratsamtes Freising, das auf dem Programming von Henn aufbaut. Anfang nächsten Jahres sollen die ersten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts auf den Test- und Experimentierflächen einziehen und erste Erfahrungen sammeln.

Prof. Karin Schmid, Vorsitzende des BDA-Kreisverbands München Oberbayern, hatte die knapp 80 Gäste, die sich im Schwimmbecken zusammengefunden hatten, begrüßt. Die Moderation übernahm Florian Plajer. Der scheidende Leiter der Abteilung 6 Hoch- und Tiefbau, Liegenschaften am Landratsamt war Initiator der Veranstaltung. Den Anfang machte Professor Muck Petzet. Der Architekt und Hochschulprofessor, der sich insbesondere in der Nachhaltigkeitsforschung engagiert, stellte in seinem Vortrag „Most with least“ seine drei Kernbotschaften überzeugend vor: Reuse, Reduce, Recycle und forderte auch von der Bauwirtschaft mehr Weiternutzung.

In der abschließenden Diskussion machten die Vortragenden noch einmal deutlich, dass jegliche Nutzung von Gebäuden im Grunde eine Zwischennutzung ist und die Herausforderung bei Neu- aber auch Umbauten darin liegt, die Gebäude so flexibel wie möglich zu gestalten, um wirklich zukunftsfähige Bauten zu errichten. Bei Getränken und Häppchen gingen die Gespräche und Diskussionen in kleinen Gruppen weiter und das Publikum zeigte sich begeistert davon, eine Veranstaltung in einem ehemaligen Schwimmbad abzuhalten – auch eine Möglichkeit der Weiternutzung.

Bildunterschriften:

Referenten: Die fünf Referenten im Gespräch mit Moderator Florian Plajer (l.).

Landrat Petz: Landrat Helmut Petz setzt sich für die Weiter- oder Umnutzung von Gebäuden ein, falls das möglich ist.

Ungewöhnliche Location: Im ehemaligen Schwimmbad des Josef-Hofmiller-Gymnasiums versammelten sich Architekten und interessiertes Fachpublikum aus dem Landkreis Freising.

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