+++News vom Tierschutzverein Freising e. V.: Tierquäler gehen mit Kaninchen Gassi.+++
Die Arbeit im Tierschutz ist wundervoll und erfüllend, aber manchmal treibt es einen auch an die Grenzen des Ertragbaren. Am 07.04.2025 erhielt ich einen Anruf einer besorgten Dame in Freising, die von einer Misshandlung eines Kaninchens in ihrer Nachbarschaft gesprochen hat. Bereits die Schilderungen durch Frau Neumann und die Tatsache, dass wir nichts tun konnten, führte zu einem überwältigenden Gefühl der Übelkeit. Das Telefonat endete mit der Absprache, dass Frau Neumann alles in ihrer Macht Stehende tun würde, um das Tier in die Hände zu bekommen und ich garantierte ihr einen Platz bei uns im Kleintierhaus.

Die Zeit verging und ich hörte nichts mehr von der Dame, aber mir ging das Bild des Kaninchens nicht mehr aus dem Kopf, das zum Gassigehen gezwungen wurde. Was für Hunde Spaß bedeutet, ist für ein Beutetier der absolute Horror: kein Unterschlupf, fremde Umgebung, überall Menschen und Trubel. Todesangst in seiner Reinform. Und wenn dann ein Tier, das absolut nicht für so etwas gemacht ist, in Schockstarre verfiel, wurde es getreten und an seiner Leine herumgerissen. Ein Geschenk zum Geburtstag. Ein Spielzeug. Ein Ding. Mehr war dieses Kaninchen nicht.
Unsere Möglichkeiten als Tierschutzverein reduzieren sich auf den Dialog, die Hoffnung auf Einsicht und/oder darauf Beweise zu sammeln. Diese könnten dann dem zuständigen Veterinäramt übergeben werden könnten, die dann vielleicht helfen oder auch nicht. Es ist zum Heulen! Diese Tragödien sind keine Ausnahme, sie sind Alltag so vieler Tiere inmitten unserer Gesellschaft und für Menschen, die gegen diese Ungerechtigkeit kämpfen wollen, eine psychische Folter.


Am 08.07.2025 klingelte das Telefon. Frau Neumann meldete sich. Ich fragte: „Haben Sie ihn?“ Und Frau Neumann sagte: „Um 18 Uhr, ja!“ Wir verabredeten einen Übergabetermin für den Tag, legten auf und ich schluchzte vor Erleichterung, weil dieses arme Wesen nun endlich eine Chance erhalten sollte.
Am Treffpunkt sah ich dann das ganze Elend. Ein reiner Gitterkäfig mit einer Länge von 49cm und 35cm Breite. Keine Einstreu, keine Handtücher, Einzelhaft. Als Beschäftigung ein Puppenschuh und ein Glöckchen eines Schokohasen. Das Tier selbst männlich, natürlich unkastriert (kostet ja Geld), vollgepinkelt, stinkend, unterernährt und Zahnprobleme. Die 6 Monate seines Lebens musste er in diesem Ding verbringen, außer das Kind der Familie hatte Lust auf einen Spaziergang oder eine Spieleeinheit im Hof. Beobachtet man sein Verhalten zeigen sich gravierende Störungen, die Wochen der Resozialisierung benötigen werden, sofern die Zahnbefunde dies zulassen. Im schlimmsten Fall endet sein monatelanges Martyrium diese Woche, ohne dass er auch nur einen Tag ein echtes Kaninchen sein durfte. Aber ich danke Frau Neumann, dass sie nicht lockergelassen und um dieses Leben gekämpft hat!

Die Konsequenzen für die Familie? Frau Neumann hat Fritz, sie durfte den Namen vergeben, freigekauft, um ihn zu retten. Die Familie wird nicht belangt, bekommt Geld dafür und holt sich jetzt, nach eigenen Angaben, einen Papagei.
Und das wars. Keine Ahndung, kein Tierhalteverbot, kein Lob für Frau Neumann oder finanzielle Unterstützung für Tierschutzvereine – so schaut der Alltag in unserem Land aus.
Fritz Weg kostet Zeit und Geld. Aber er und alle anderen sind es wert! Nur leider schaffen wir das nur durch Menschen wie Frau Neumann und Sie. Bitte helfen Sie uns, dass wir Tieren wie Fritz ein Leben 2.0 ermöglichen können. Bitte spenden Sie:
Empfänger: Tierschutzverein Freising e.V.
Sparkasse Moosburg Freising
DE 50 700510030000100032
BYLADEM1FSI