+++News aus der Stadt Freising: Virtuelle Leibniz-Veranstaltung „Book a Scientist“ auch mit Freisinger Wissenschaftlern: Jetzt anmelden zum Speed-Dating am 08. April 2022+++
Auch in diesem Jahr geht die virtuelle Leibniz-Veranstaltung „Book a Scientist“ wieder an den Start: Die individuellen, 25-minütigen Einzelgespräche finden am Freitag, 08. April 2022, zwischen 10 und 11.30 Uhr sowie von 13 bis 14.30 Uhr online statt. Mit dabei sind auch drei Forscher, die am Freisinger Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München arbeiten – Dr. Maik Behrens, Dr. Roman Lang und Prof. Dr. Olaf Wolkenhauer.
Um ein Gespräch mit einer Leibniz-Expertin oder einem Leibniz-Experten zu reservieren, ist eine E-Mail an veranstaltungen@leibniz-gemeinschaft.de zu senden unter Angabe des eigenen Namens, des gewählten Themas und des gewünschten Zeitfensters. Die Absender/-innen erhalten eine Bestäti-gungsmail, sofern der Termin noch verfügbar ist. In der E-Mail können bereits kurze Fragen gestellt werden, die zum gewählten Thema besonders interessieren. Das Angebot ist kostenlos. Die Gespräche finden virtuell statt (online mehr unter https://www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/neues/veranstaltungen/book-a-scientist-april-2022#c17241) – schnell zu sein, lohnt sich, bevor die Wunschtermine vergeben sind! Für das Gespräch kann aus über 100 Themen der folgenden Bereiche gewählt werden: Gesundheit, Altern & Ernährung; Literatur, Kultur & Geschichte; Medien, Journalismus & Internet; Mensch, Natur & Ökosysteme; Politik, Gesellschaft & Religion; Sprache, Bildung & Open Science; Umwelt, Mobilität & Energie; Weltall, Galaxien & Astrophysik; Wirtschaft, Arbeit & Technik.
Die Themen der drei Freisinger Wissenschaftler, die ihre Gespräche nach Wunsch auf Deutsch und Englisch führen, lauten:
Bitterstoffe: Nicht nur gut für den (Kaffee-)Geschmack
10:00 Uhr | 10:30 Uhr | 11:00 Uhr | 13:00 Uhr | 13:30 Uhr | 14:00 Uhr
Weltweit ist Kaffee trotz oder auch wegen seines Bittergeschmacks sehr beliebt. Dabei tragen Kaffeeinhaltsstoffe wie Koffein unterschiedlich stark zur Bitterkeit bei, wobei sie über sogenannte Geschmacksrezeptoren wirken. Diese finden sich jedoch nicht nur auf der Zunge. Jüngere Studien weisen darauf hin, dass sie auch in den Atmungsorganen bei der Abwehr krankmachender Keime eine Rolle spielen, in den Verdauungsorganen Stoffwechselprozesse beeinflussen oder im Magen an der Regulation der Säureausschüttung beteiligt sind. Was hierzu an aktuellen Erkenntnissen noch bekannt ist, kann man von Dr. Maik Behrens erfahren. Dr. Behrens erforscht seit etwa 20 Jahren als Molekularbiologe den Geschmackssinn von Mensch und Tier auf molekularer Ebene. Seit 2018 ist er Arbeitsgruppenleiter am Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der TU München. Sein Fokus liegt auf dem Zusammenspiel von Geschmacksstoffen und Chemorezeptoren sowie deren vielfältigen physiologischen Wirkungen.
Geschmackserlebnis Muttermilch
10:00 Uhr | 10:30 Uhr | 11:00 Uhr | 13:00 Uhr | 13:30 Uhr
Muttermilch ist in der Regel die erste Nahrung, die Babys zu sich nehmen. Dabei lassen verschiedene Studien annehmen, dass das frühkindliche „Geschmackserlebnis“ auch das Ernährungsverhalten im Erwachsenenalter beeinflusst. Im Gegensatz zu standardisierter Säuglingsnahrung schmeckt und riecht Muttermilch jedoch nicht täglich gleich. Somit liegt die Vermutung nahe, dass auch die mütterliche Ernährung für die Unterschiede verantwortlich ist. Doch überträgt sich der Geschmack und das Aroma einer von der Mutter verzehrten Speise wirklich eins zu eins auf deren Milch? Was ist hierzu bereits wissenschaftlich belegt? Dr. Roman Lang gibt Einblick in die derzeitige Studienlage und berichtet, welche scharf schmeckenden Substanzen aus Chili, Pfeffer und Ingwer in die Milch gelangen und welche nicht. Roman Lang hat im Fachbereich Lebensmittelchemie promoviert und leitet seit 2020 die Arbeitsgruppe Biosystems Chemistry & Metabolism am LSB. Davor war er 13 Jahre als Wissenschaftler an der TUM tätig. Im Fokus seiner Arbeit steht die lebensmittelchemische Analyse von nicht-flüchtigen, sensorisch relevanten und bioaktiven Lebensmittelinhaltsstoffen und deren Stoffwechselprodukten.
Lebensmittel-Systembiologie: Intelligente Ernährung durch künstliche Intelligenz
11:00 Uhr | 13:00 Uhr | 13:30 Uhr | 14:00 Uhr
Die Systembiologie ist eine relativ neue Forschungsdisziplin. Ihr Ziel ist, die dynamischen Vorgänge des Lebens sowie biologische Systeme mit Hilfe mathematischer Modelle zu beschreiben. Doch wie wendet man diese Methodik auf die Lebensmittel- und Ernährungsforschung an? Und welchen Nutzen hat sie dort? Prof. Dr. Olaf Wolkenhauer gibt einen Einblick in sein Fachgebiet und erklärt, welche komplexen Fragestellungen er und seine Mitstreiter/-innen am Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie verfolgen. Zum Beispiel setzen sie Methoden der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens ein, um Eigenschaften von Molekülen in Lebensmitteln und deren Interaktionen mit menschlichen Zellen vorherzusagen. Ihre Arbeit dient dem Ziel, auch noch in Zukunft eine gesunde und nachhaltige Ernährung mit schmackhaften Lebensmitteln zu gewährleisten. Olaf Wolkenhauer leitet seit 2020 als Gastprofessor die Sektion In-Silico-Biologie & Maschinelles Lernen am Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie (LSB). Im Fokus seiner Arbeit steht erstens die Frage, wie die Wechselwirkungen zwischen den Teilen eines zellulären Systems dessen Funktionsweise bestimmen und zweitens, wie die Funktionsweise eines Systems als Ganzes das Verhalten seiner Teile ermöglicht oder einschränkt.