+++News aus der Gemeinde Eching: Gemeinderat verweigert Unterstützung für Thalers Studium.+++
Quelle Foto: www.sebastian-thaler.de
Er könne sich das teure Studium nicht mehr leisten, heißt es in seinem Antrag. Seit über einem Jahr absolviert Echings Bürgermeister Sebastian Thaler berufsbegleitend ein hochpreisiges Exzellenz-Studium an der IESE Business School. Nun forderte er finanzielle Hilfe von der Gemeinde und begründete dies mit dem Gleichbehandlungsgrundsatz: Die Förderung von Fortbildungen sei ein gängiges Verfahren für Mitarbeitende der Gemeinde, weshalb auch sein Antrag entsprechend behandelt werden müsse.
In der öffentlichen Sitzung des Echinger Gemeinderates am Dienstag, den 17.12.2024 erläuterte Thaler, dass die Gesamtkosten des Studiums bei etwa 88.000 Euro liegen. Er bat um eine Erstattung von 25 Prozent, also 21.900 Euro. Laut Thaler handele es sich um eine Weiterbildung, die der Gemeinde durch seine Arbeit direkt zugutekomme, etwa im Umgang mit externen Partnern und in wirtschaftlichen Verhandlungen. Die Mehrheit des Gemeinderats lehnte jedoch den Antrag mit 23:1 Stimmen deutlich ab. Thalers einziger Unterstützer war 2. Bürgermeister Axel Reiß (Grüne). Vertreter anderer Fraktionen äußerten deutliche Kritik. CSU-Sprecher Georg Bartl bezog sich auch auf frühere Konflikte mit Thaler. Er erinnerte an Thalers öffentliche Verachtungserklärung gegenüber dem Gemeinderat und an die laufende Klage des Gremiums gegen ihn. Angesichts dieser Vorgeschichte sei der Antrag „weder moralisch noch sachlich zu rechtfertigen“. FDP-Vertreter Heinz Müller-Saala ging noch weiter und bezeichnete das Vorhaben als „Unverschämtheit“, da Thaler „die Gemeinde bereits genug Geld gekostet“ habe. SPD-Sprecher Herbert Hahner betonte, dass ein konkreter Nutzen für die Gemeinde nicht erkennbar sei. Zudem sei es ungewöhnlich, eine Weiterbildung erst nachträglich zur Finanzierung einzureichen.
Die Kommunalaufsicht stellte klar, dass eine solche Fortbildung zwar persönliche Vorteile für Thaler bringen könne, jedoch nicht notwendig für seine Rolle als Bürgermeister sei. Finanzielle Unterstützung seitens der Gemeinde sei daher „nur in speziellen Ausnahmefällen“ gerechtfertigt, was hier nicht zutreffe. Das war deutlich!
Thaler selbst verteidigte seinen Antrag mit dem Hinweis, dass die Ausbildung keinen Einfluss auf seine Arbeitsleistung habe, da er ausschließlich Urlaubstage und Freizeit dafür nutze. Die Inhalte des Studiums seien für eine zukunftsorientierte Gemeindeentwicklung „essenziell“ und würden die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft verbessern. Er betonte zudem, dass er ursprünglich geplant hatte, die Kosten vollständig selbst zu tragen. Unerwartete finanzielle Belastungen hätten ihn jedoch dazu gezwungen, die Gemeinde um Unterstützung zu bitten.
Der Antrag kam auch in der Echinger Bevölkerung gar nicht gut an. Im Echinger Gruppenchat „Eching im Herzen“ auf Facebook wird seit dem Bekanntwerden heiß über Thalers Forderung diskutiert. Für viele Bürgerinnen und Bürger habe Sebastian Thaler seinen Realitätssinn völlig verloren. Nach all den Eskapaden in den letzten Jahren rund um seine Verurteilung wegen Untreue, Razzia im Rathaus, Auftragsvergabe an seinen Schwager oder der fragwürdige Kauf einer Immobilie von einem ASZ-Bewohner so einen Antrag zu stellen, sei alles andere als klug. Wieder mal fordern zahlreiche Bürgerinnen und Bürger und politische Größen in Eching Thalers Rücktritt. Wie lange sich der Bürgermeister noch an sein Amt klammern kann, ist offen, da noch weitere Ermittlungen der Behörden gegen Thaler aktuell laufen. Es bleibt also spannend in Eching – wir bleiben dran.
Andre Harney
Redaktion freising.news