+++News vom Landtagsabgeordneten der Bündnis 90 die Grünen Johannes Becher: Ultrafeinstaub-Messungen am Flughafen München.+++
„Auch am Flughafen muss gemessen werden!“
Becher fordert Ultrafeinstaubmessungen unmittelbar auf dem Flughafengelände
Einiges an Druck aus Politik und Gesellschaft war nötig, um die offiziellen Messungen ultrafeiner Partikel (UFP) in der Flughafen-Region durch das Bayerische Umweltministerium an den beiden Standorten in Freising und Hallbergmoos durchzusetzen. Inzwischen brüstet sich die Staatsregierung sogar mit ihrer Vorreiterrolle im Bereich der Ultrafeinstaub-Forschung. Messungen unmittelbar auf dem Gelände des Flughafens München selbst sind aber nach wie vor nicht vorgesehen, obwohl sie maßgebliche Erkenntnisse bringen könnten. Grund dafür ist die Blockadehaltung der Flughafen München GmbH (FMG). Der Grünen-Landtagsabgeordnete Johannes Becher aus Moosburg fordert die Kooperation der Flughafengesellschaft ein und hat hierzu erneut einen Antrag im Landtag eingereicht. „Die Flughafengesellschaft muss ihre Blockadehaltung endlich aufgeben und ihren Teil zur Schaffung einer breiteren Datengrundlage beitragen, um weitere Forschung zu ermöglichen“, so der Abgeordnete.
Für einen solchen Messstandort spricht sich auch der Bürgerverein Freising zur Vermeidung von Lärm- und Schadstoffbelastungen e.V. aus. Dessen Messungen zeigen: Der Flughafen ist der größte UFP-Hotspot – selbst in der Pandemie, wo der Flugverkehr fast zum Erliegen gekommen war. Immer wenn der Wind aus Richtung Flughafen weht, enthält er viele ultrafeine Partikel. Die Menge der UFP hängt eng mit der Zahl der Flugbewegungen zusammen. Selbst in 14 km vom Flughafen entfernt und bei nur 300 Flügen/Tag kann man die deutlich höhere Konzentration im Abwind des Flughafens nachweisen.
Obwohl die UFP-Messungen fortan nicht mehr ehrenamtlich vom Bürgerverein Freising, sondern ganz offiziell vom Umweltministerium durchgeführt werden, zeigt sich die FMG weiterhin ablehnend gegenüber UFP-Messungen unmittelbar auf dem Flughafengelände. Selbst die bereits auf dem Gelände des Flughafens bestehenden stationären Messstandorte will die FMG wegen „grundsätzlicher Bedenken“ nicht zur Verfügung stellen. „Mit dieser Blockadehaltung verweigert sich die Flughafengesellschaft ihrer Verantwortung. Die FMG profitiert vom Flugverkehr und muss dementsprechend auch dazu beitragen, die negativen Folgen des Flugaufkommens für die Gesundheit der Menschen in der Flughafenregion zu kompensieren“, kritisiert Johannes Becher.
Der Antrag wird am kommenden Donnerstag, den 9. März im Umweltausschuss des Bayerischen Landtags diskutiert.